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Celebrating 20 Jahre Homoeopathic LINKS Der Homöopathiekongress – Hpathy.com

Homœopathic LINKS – The International Journal for Classical Homœopathy – Das Internationale Journal für Klassische Homöopathie

Dieses englischsprachige Homöopathiejournal wurde 1987 von Dr. Beat Spring gegründet und hat sich inzwischen zu einer festen Größe in der homöopathischen Welt entwickelt. Es verbindet heute Homöopathen in über 50 Ländern und fördert den Austausch zwischen den unterschiedlichen Richtungen und Strömungen.

Für Homoeopathic LINKS schrieben Rajan Sankaran (Indien), Nandita Shah (Indien), Alfons Geukens (Belgien), Jan Scholten (Niederlande), Alize Timmerman (Niederlande), Didier Grandgeorge (Frankreich), Nancy Harrick (USA), Linda Johnston (USA), Jeremy Sherr (UK), Deborah Collins (Neuselland) und viele andere.

Das erfahrene und engagierte Herausgeber-Team Harry van der Zee und Corrie Hiwat stellt für Sie dabei immer die richtige Mischung aus praxisrelevanten Themen, philosophischen und historischen Betrachtungen sowie Serviceangeboten zusammen.

Viermal jährlich werden aktuelle Forschungsergebnisse, Arzneimittelprüfungen, Fallberichte, verschiedene Materia medicae, spannende Diskussionen, Buchbesprechungen und ein Überblick über Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen veröffentlicht.

Die Zielgruppe der Zeitschrift sind homöopathische Ärzte und Heilpraktiker weltweit.

Dr. Beat Springs schreibt in seinem Grußwort zum Kongress anlässlich von 20 Jahren Homoeopathic LINKS über die Zeitschrift, dass „LINKS“ für Verbindung steht, in Verbindung bleiben. So entwickelte sich in diesem Sinne schnell eine Plattform, auf der Homöopathen Ideen und Erfahrungen teilen und mit anderen Homöopathen in einen Austausch treten. Erstmals begegneten sich Exponenten unterschiedlicher Schulen an einem Ort, setzten sich mit andersartigen Erkenntnissen auseinander. Neue Wege und Erkenntnisse konnten veröffentlicht werden, ohne gleich mit Zitaten der alten Meister erstickt zu werden.
Springs schreibt noch, dass die homöopathische Landschaft einer saftigen Bergwiese mit einer Artenvielfalt ohnegleichen ähnelt. Neue Verschreibungsstrategien und die Materia medica führen zu großem Enthusiasmus und Verunsicherung. Der Enthusiasmus des Neuen paart sich mit der Gründlichkeit der alten Schule. Neues Wissen wird durch gut dokumentierte Langzeitverläufe validiert.

Ton Nicolai vom ECH (European Committee for Homeopathy) dazu: ” „Die Tatsache, dass es Innovatoren gibt, spricht eindeutig für ein gesundes System. Sie ist ein Anzeichen dafür, dass sich die Homöopathie weiterentwickelt, dass es sich um eine Wissenschaft handelt, in der die klinische Erfahrung neue Ideen hervorbringt, die erprobt werden und letztlich zur Annahme, Ablehnung oder Anpassung aktueller Theorien und Meinungen führen. Einige Gruppen Homöopathen vertreten allerdings eher traditionelle Ansichten und manche misstrauen, verwerfen oder kritisieren diese innovativen Ideen sogar. Tatsächlich ist es so, dass alle Innovatoren zunächst Hahnemann genau nachgeahmt, aber dann festgestellt haben, dass seine Methode weiterentwickelt werden konnte. In jedem Zweig der Wissenschaft gibt es Innovatoren und Traditionalisten. Und wenn sich Gestaltung und Erhaltung die Waage halten und alle Parteien zu einem respektvollen und intelligenten Dialog bereit sind, wird sich unsere Disziplin ihre Effektivität und Lebendigkeit erhalten.“

In den letzten Jahren wurde die Homöopathie stark von neuen Ansätzen und Methoden geprägt. Diese Entwicklungen aufzuzeigen und mit den soliden Fundamenten der klassischen Homöopathie zu verbinden, ist Ziel dieses internationalen Homöopathie-Kongresses.

An jedem der drei Kongresstage stand ein Königreich homöopathischer Arzneien im Mittelpunkt des Programms.

Für die Vormittage war jeweils ein Seminar eingeplant, in dem die Referenten ihre Ideen zur Weiterentwicklung der Homöopathie vorstellten. Nachmittags zeigten dann 14 weitere Referenten Gemeinsamkeiten der verschiedenen Ansätze auf und verdeutlichten, wie die unterschiedlichen Entwicklungsstränge in der Praxis zu guten Behandlungsergebnissen verwoben werden können.

Im Kongresshaus Stadthalle zu Heidelberg vom 19. – 21. Oktober 2007 trafen sich zahlreiche Autoren von LINKS und rund 900 Ärzte, Heilpraktiker und Wissenschaftler aus aller Welt, die gemeinsam das Geburtstagskind feierten. Eine Industrieausstellung mit rund 100 Ausstellern ergänzte die Informationsplattform. Insgesamt haben mehr als 1.000 Teilnehmer aus 43 Ländern am Kongress teilgenommen. Der internationale Homöopathie-Kongress Celebrating LINKS wurde vom Sonntag Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart, bei dem die Fachzeitschrift HOMŒOPATHIC LINKS erscheint, unter Beteiligung der beiden europäischen Dachverbände für Homöopathie, dem ECCH European Council for Classical Homeopathy und dem ECH European Committee for Homeopathy, veranstaltet.

Die Themen wurden so arrangiert, dass der Freitag dem Mineralreich, der Samstag dem Pflanzenreich und der Sonntag dem Tierreich gehörten. Zum Ausklang legten die Hauptredner ihre Erkenntnisse aus dem Kongress dar und sie beantworteten auch Fragen von Kongressteilnehmern.

Den Start jedoch machte die Eröffnung und Begrüßung durch Dr. Albrecht Hauff (Geschäftsführender Gesellschafter der Thieme Verlagsgruppe), Harry van der Zee (Herausgeber der Homoeopathic Links), Stephen Gordon (Generalsekretär des ECCH), Ton Nicolai (Präsident des ECH) und Beat Spring (Begründer der Homoeopathic Links).

Die Redner lobten die Zeitschrift und sie bereiteten die Zuhörer darauf vor, was sie in den drei Tagen der Konferenz zu erwarten haben. Hier einige Aussagen aus den Reden:

Beat Spring (Mitbegründer von Homoeopathic LINKS):

Homoeopathic LINKS bekam von Beginn ihres Erscheinens an eine gute Resonanz aus der Homöopathenschaft. Im Jahr danach war HL immer einen Schritt voraus und wir haben auch die Schattenseiten des Erfolges kennengelernt. Die Infrastruktur um das Journal herum reichte einfach nicht aus und man kam mit der Nachfrage einfach nicht nach. Irgendwann einmal hatten wir 1 500 Abonnenten in über 40 Ländern weltweit. Später kam dann Rajan Sankaran aus Indien dazu und wir überlegten uns, wie wir etwas gemeinsam herausgeben können und wir wollten dann verschiedene Themen in verschiedenen Ländern behandeln. Rajan war der Erste, der mit der indischen Ausgabe anfing, andere Länder kamen hinzu. Dann wurde etwas beunruhigend: “Die LINKS waren ja immer ein Forum, eine Arena für neue Gedanken, solche, die oft in den traditionellen Fachzeitschriften keinen Eingang fanden. Neue Ideen, Philosophien kamen dann immer zu HL, was eine Herausforderung war. Man bekam viele interessante Fälle vorgelegt, aber der Weg zum Simillimum war häufig nicht beschrieben und das Follow Up nicht gut aufgeführt. Und das war das Dilemma: “Hier waren die Ideen, aber man wusste nichts Näheres über die Qualität. Häufig konnte man dann interessante Kasuistiken nicht verwenden.
Wir fingen eigentlich zu spät an, professionell zu werden. Und da waren wir eigentlich schon froh, dass wir die HL an die holländische Gruppe übergeben konnten. Denn wir wussten, dass die Holländer in unserem Sinne weitermachen würden, was sie engagiert weiterverfolgt haben.

Ich wünsche den HL, dass sie immer ein solch offenes Forum darstellen werden, wo neue Ideen, wo die Evolution vorgetragen werden können. Und ich wünsche uns, dass dieses neue Wissen auch immer wieder genau untersucht wird, sodass wir daran wachsen und uns gegenseitig erschließen können.

Homoeopathic LINKS war schon immer eine Plattform, um innovative Ideen darzustellen und zu diskutieren. Diese innovativen Ideen sind das Grundthema dieser Konferenz. Die Situation führt oft auch zur Kritik und traditionelle Homöopathen mögen neue Entwicklungen nicht unbedingt. Es ist aber unbedingt notwendig, dass es innovative Menschen gibt, was zeigt, dass die Homöopathie lebendig ist und dass sie sich als eigenständige Wissenschaft weiterentwickelt. Klinische Erfahrungen führen zu neuen Ideen und die werden dann zur Annahme oder Zurückweisung von gegenwärtigen Theorien führen. Letztlich geht es um die Suche nach der Wahrheit, um dem Patienten zu dienen. Innovative Homöopathen wie Jan Scholten, Rajan Sankaran und Massimo Mangialavori haben nicht nur das Verständnis für homöopathische Mittel vertieft, sondern eine systematische Klassifizierung der Mittel durchgeführt, die zur Differenzialdiagnose herangezogen werden kann. Dass es dafür ein großes Interesse vonseiten der Homöopathen gibt, zeigt sich schon an den über 1000 Anmeldungen für diese Konferenz. Die Homöopathie hat sich während der letzten ein bis zwei Jahrzehnte sehr stark entwickelt und diese Konferenz soll alle inspirieren.

Harry van der Zee (Herausgeber von Homoeopathic LINKS):

LINKS, das ist ihr Magazin – sie schreiben, was zu lesen ist. Ich habe seit ein paar Jahren zusammen mit Corrie Hiwat dieses Magazin geleitet und wir waren froh, als ein Verlag uns übernahm, all den schwierigen Dingen wie z. B. Werbung, und seit 2005 hat der Sonntag Verlag dafür die Verantwortung. Das exzellente Resultat, dass sie alle drei Monate ein Exemplar bekommen, beweist, dass es so völlig in Ordnung ist. Das Journal sieht seither sehr professionell aus. Gabriele Müller und Ihr Team mit zehn Mitarbeitern machen das für uns. Aber im Grunde sind es ja wir alle, die die Verantwortung für LINKS tragen. Denn wir bringen unsere Erfahrungen und Gedanken ein und wir fühlen uns durch die Fragen und Antworten inspiriert, die wir von unseren Kollegen bekommen.
Die meisten Artikel in HL während der letzten Jahre befassten sich mit der Materia medica und Fällen.

Wir kommen nun in Heidelberg zusammen, um einige Konzeptstrategien zu integrieren. Die Homöopathie ist sehr erfolgreich gewesen und wir können die Möglichkeiten der Materia medica weiterentwickeln und unsere Fallaufnahme und Fallanalyse verfeinern. Dieser Kongress ist nur der nächste Schritt und das verbindet die Fäden, aus denen wir die Zukunft der Homöopathie weben wollen. Wir sind alle in Hahnemanns Erbe verwurzelt und wir integrieren diese Fäden in unsere tägliche Praxis. Das ist das Ziel der Konferenz. Bei LINKS geht es um eine Vernetzung von Menschen. LINKS ist von größter Bedeutung für die Verbesserung unserer Heilkunst und Heilwissenschaft. LINKING, d. h. verbinden, involviert eine Energie vergleichbar dem Ähnlichkeitsprinzip, dem grundlegenden Prinzip der Homöopathie. Gleiches zieht Gleiches an, Gleiches heilt Gleiches. In der Homöopathie geht es um das Gesetz der Anziehung, der Liebe, der Auflösung von Delusionen oder Gefühlen, des Abgetrennten des Seins. Der Geist von LINKS verbindet uns und dieser Geist ist immer stärker als der, der uns trennt.

Die Konferenz – Kurzinhalte:

Freitag, 19. Oktober 2007

Das Mineralreich

Seminar

10:00 – 11:30, 12:00-13:00 Jan Scholten, MD: “Das Konzept der 18 Stadien: “Die 18 Stadien im Mineralreich und in anderen Reichen

In der Theorie der Elemente, wie sie in Jan Scholtens „Homöopathie und die Elemente” dargelegt ist, ist das Konzept der Stadien von zentraler Bedeutung. Die 18 Stadien entsprechen den 18 Gruppen des Periodensystems. Es hat sich herausgestellt, dass diese Stadien den Prozess des Lebens reflektieren, der Anfang, Erfüllung und Verfall umfasst. Dieses grundlegende Konzept ist nicht nur auf das Mineralreich beschränkt. Die Prozesse des Lebens scheinen sogar noch besser auf Lebewesen des Pflanzen- und Tierreichs als auf die so genannten „toten” Mineralien anwendbar. Es hat sich gezeigt, dass die Anwendung der Stadien auf das Pflanzen- und Tierreich sehr fruchtbar ist. Sankaran hat vorgeschlagen, zur Unterscheidung der Pflanzen einer Familie das Konzept der Miasmen anzuwenden. Es scheint, dass das Konzept der Stadien präzisere Beschreibungen und eine bessere Differenzierung ermöglicht. In seinem Vortrag hat Jan Scholten die Stadien der Lanthaniden, einer im Periodensystem „versteckten” Elementgruppe, ausführlicher erläutert und Fallbeispiele dargestellt.

Vorträge

15:00 – 15:45 Alize Timmerman, N.D.: “Steigerung des Körperbewusstseins als Funktion der Kohlestoffgruppe

Die Kohlestoffgruppe ist in der Phase des Wachstums und der Entwicklung von grundlegender Bedeutung. Dank der Arbeit von Scholten sind wir jetzt in der Lage, die Kohlestoffgruppe in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Das Periodensystem kann als Schema für Wachstums- und Entwicklungsprozesse verwendet werden. Alize Timmermann hat sich mit diesem Thema in Bezug auf die kindliche Entwicklung befasst und hat in ihrem Vortrag die Bedeutung der Kohlestoffgruppe aufgezeigt.

Patricia LeRoux, MD: “Die Anwendung von Säuremitteln in der pädiatrischen Praxis

Seit der Prüfung von Wasserstoff durch Sherr und seit Scholtens Arbeit zu Mineralien und Elementen hat sich die Suche nach Einheit zu einem zentralen Thema im Zusammenhang mit Säuren entwickelt. Unter Anwendung dieses Themas hat Patricia LeRoux 27 Säuren untersucht und sie erfolgreich bei einer Vielzahl akuter und chronischer Kinderkrankheiten angewendet. Nach einer kurzen Einführung in das Thema Wasserstoff hat sie die Materia medica, Grundgedanken und einige Säuren wie Essigsäure, Buttersäure, Gallussäure, Chromsäure und Salzsäure beispielhaft diskutiert.

15:45 – 16:30. Jayesh Shah, LCEH (BOM): “Der Ansatz der ‚vitalen Empfindung’ im Bezug auf das Mineralreich

Jayesh Shah wollte mit seinem Vortrag das Verständnis mineralischer Arzneimittel verbessern, indem er eine neue Dimension vieler bereits bekannter Vorstellungen über Mineralien aufzeigte. Er verband den repertorialen Ansatz mit den Konzepten von Scholten und Sankaran und versuchte so, eine Synthese des Alten und des Neuen darzustellen.

Andreas Bjørndal, MNHL: “Auffinden des Similimums über die Quantenphysik des Periodensystems

Andreas Bjørndal zeigte, wie die Quantenphysik zur Klassifikation des Periodensystems im Rahmen der Arbeiten von Scholten, Sherr, Shah und Sankaran beitragen und sie bestätigen kann. Der Quantensprung wird die Bedeutung dieser Art von Arbeiten noch verdeutlichen und darüber hinaus einen neuen Zugang ermöglichen, um die Verbesserung der Systematik bzw. der Themen im Periodensystem fortzuführen. Sherr und Scholten haben gezeigt, wie sich die mathematischen Eigenschaften des Periodensystems in den Themen bzw. Eigenschaften der Arzneimittel widerspiegeln. Andreas Bjørndal zeigte, inwieweit dies sehr schön durch die Quantenphysik des Periodensystems bestätigt wird.

17:00 – 18:30 Jeremy Sherr, FSHom: “Codes und Rätsel

Im Laufe der Jahre hat Jeremy Sherr durch qualitativ hochwertige Arzneimittelprüfungen in beeindruckender Weise zur Erweiterung der Materia medica beigetragen. In seinem Vortrag hat er die Prüfung eines Elements des Mineralreiches diskutiert. Welches Element? Das war das erste Rätsel.

George Loukas, MD: “Spiralenklassifikation des Periodensystems: “Ein neues Modell für das Verständnis der Essenz der Elemente

In den frühen 1990er Jahren half Sankaran George Loukas zu verstehen, dass Wahnideen nicht nur bei Psychopathen auftreten, sondern die Art und Weise bestimmen, wie jeder Mensch die Realität wahrnimmt. Durch diese Erkenntnis inspiriert, studierte George Loukas die Materia medica und versuchte herauszufinden, auf welche ganz persönliche Art und Weise seine Patienten und Patientinnen sich der Realität stellten. Der Umstand, dass er Psychiater war, half ihm, das theoretische Modell mit Hilfe der Grundsätze der kognitiven Psychologie zu einer ‚kognitiven Homöopathie’ weiterzuentwickeln. Der größte Teil seiner Arbeit befasst sich mit der Untersuchung des Periodensystems der Elemente, wobei er in Scholtens systematischem Ansatz eine Inspiration fand. Unter Anwendung des Prinzips der Synthese entwickelte er eine Vielzahl neuer Dreifachsalze – komplexe Kombinationen, die außer Wasserstoff und Sauerstoff drei weitere chemische Elemente enthalten. Als er im Rahmen des Versuchs, sich selbst von einer schweren, zur Invalidität führenden Krankheit zu heilen, im Oktober 2001 eine Phase der Introspektion durchlebte, hatte er die Eingebung, ein Spiralenmodell des Periodensystems zu entwickeln. Mit Hilfe bereits vorhandener Informationen zu jedem der Elemente gelang es ihm, die Eigenschaften jeder Windung der Spirale und jedes Elements in ihr zu definieren. Unter Anwendung dieses Modells begann er, neue Heilmittel zu entwickeln und erfolgreich anzuwenden.

Samstag, 20. Oktober 2007

Das Pflanzeneich

Seminar

9:00 – 10:30, 11:00 – 12:00 Rajan Sankaran, MD: “Die Bedeutung der Empfindung

Einem Symptom und einem Fall kann man sich auf verschiedenen Ebenen nähern. Die fünfte Schicht, angeordnet zwischen Diagnose, Fakten, Emotion und den Wahnvorstellungen, ist die Schicht der Empfindungen. In seinem Seminar zeigte Rajan Sankaran, wie man zu den tieferen Schichten und zur Empfindung des jeweiligen Falles gelangt, um das Reich und die Familie zu ermitteln, und wie man ein Miasma erkennt, um das spezifische Arzneimittel innerhalb der ausgewählten Familie zu finden.

Vorträge

12:00 – 13:00 Frans Vermeulen: “Die Königreiche der Bakterien und Pilze: “Eine Untersuchung von System, Symptomen und Signatur

Aristoteles unterschied zwei Reiche: “Das Tier- und das Pflanzenreich. Die zeitgenössische Homöopathie kennt drei Reiche: “Das Tierreich, das Pflanzenreich und das Mineralreich. Nach Frans Vermeulens Ansicht sind es mindestens fünf Reiche: “Das Tierreich, das Pflanzenreich, das Mineralreich, das Reich der Pilze und das der Einzeller. Frans Vermeulen stellte uns seine aktuelle Arbeit zu den beiden letzteren vor und ergänzte damit die Vorträge über die drei anderen Reiche.

15:00 – 15:45 Irene Schlingensiepen-Brysch, MD: “Symptom, Unterbewusstsein und Quelle

In ihrem Vortrag hat Irene Schlingensiepen-Brysch die Verschreibungen ausgewertet, die sie im Rahmen ihrer Praxis auf der Basis der vitalen Empfindungen ausgestellt hat und sie erläuterte uns, wohin sie die sechsjährige Validierung dieser neuen Methodik geführt hat. Anhand des Beispiels von Pflanzenwahrnehmungen hat sie veranschaulicht, wie uns das Symptom als Ausdruck des Unterbewussten zur Quelle führen kann – zum exakten Similimum.

Nandita Shah, LCEH: ““Ich habe Angst, dass ihm etwas passiert” – Ein Fall von Taxus baccata

Dies ist der Fall eines Patienten, bei dem sich eine weniger häufig verwendete Arznei, die sich bei einer Repertorisierung anbot, dank des Konzepts der Empfindungen von Rajan Sankaran problemlos bestimmen ließ. Die Auswahl wurde durch eine von Jean Pierre Jansen durchgeführte und von Jeremy Sherr veröffentlichte Arzneiprüfung bestätigt. Der Vortrag beinhaltete einen Fallbericht auf Video, eine kurze Diskussion der Familie und des Miasmas sowie Nachbeobachtungen.

15:45 – 16:30 Uta Santos-König, MD: “Homöopathisches Paradigma und Paradogma auf dem Blueberry Hill

Ein beliebiger, gut dokumentierter Fall der Arznei von Mangialavori hat absolut nichts gemeinsam mit einem beliebigen, gut dokumentierten Fall derselben Arznei xx von Sankaran, selbst wenn beide Fälle gleichermaßen tiefgreifende Heilungen und ein zehnjähriges Follow-up aufweisen und in diesem Zeitraum keine andere Arznei als diese verordnet wurde. Sankaran hätte sicherlich etwas anderes für Mangialavoris Fall verschrieben und umgekehrt. Da beide im Verordnen von Arzneimitteln sehr versiert sind, wären beide offensichtlich bei einem hohen Anteil der Fälle erfolgreich, auch wenn sie aus sehr unterschiedlichen Gründen verschiedene Arzneimittel anwenden. Was könnte dies bedeuten, abgesehen davon, dass es der fundamentalistischen Vorstellung widerspricht, dass es „nur ein richtiges Arzneimittel gibt, und dass, falls es zwei gibt, eines nicht so tiefgreifend wie das andere wirkt”? Gibt es eine Metatheorie, die beide (und weitere) Modelle umfassen könnte und die über eine einfache respektvolle Koexistenz nach dem Motto „Viele Wege führen nach Rom” hinausgeht?

Resie Moonen, MD: “Die Ordnung der Liliales

Bei den Liliales können wir das Thema des Eingeschlossen- oder Ausgeschlossenseins beobachten. Dies ist ein Thema, das Sankaran für die Familie der Liliiflorae, zu denen die Liliales gehören, vorgeschlagen hat. Es lässt sich auf unterschiedliche Weise durch die unterschiedlichen Arzneimittel dieser Pflanzenfamilie zum Ausdruck bringen. In diesem Vortrag erläuterte Resie Moonen, inwieweit das Thema bei einigen kleineren Arzneimitteln zum Ausdruck kommt und welche Empfindungen und Reaktionen die Patienten schildern.

17:00 – 17:45 Will Taylor, MD: “Umsetzung von Ansätzen in die Praxis in Bezug auf das Pflanzenreich

Linda Johnston, MD: “Identifizierung eines neuen pflanzlichen Arzneimittels: “Eine Falldokumentation

Es ist viel schwieriger, ein pflanzliches Heilmittel, das noch nicht Bestandteil der Materia medica ist, zu finden und richtig zu verschreiben, als ein Mittel tierischen Ursprungs. Im Allgemeinen sind uns die Eigenschaften und Qualitäten von Tieren wohl bekannt und oft wird in einem Gespräch das Tier sogar namentlich genannt. Auf Pflanzen trifft dieser vorteilhafte Umstand nicht zu. Anhand der Methoden von Sankaran und Chhabra sowie der allgemeinen Konzepte von Pflanzenfamilien demonstrierte Linda Johnston, wie ein unbekanntes pflanzliches Heilmittel gefunden werden kann.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Das Tierreich

Seminar

9:00 – 10:30, 11:00 – 12:00  Massimo Mangialavori: “Tiere: “Die Endsynthese der Evolution

Obwohl sich Massimo Mangialavori mit allen Reichen beschäftigt hat, war es insbesondere seine Arbeit zu tierischen Arzneimitteln, die die Fachkreise beeindruckte, als er vor vielen Jahren als Lehrer internationales Renommee erlangte. Tiere sind wahrscheinlich die einzigen Lebewesen auf der Erde, die sich selbst beobachten können. Das Tierreich ist ein komplexes und hochentwickeltes Reich, das im Rahmen der homöopathischen Medizin nur sehr bruchstückhaft erforscht ist. In seinem Vortrag hat Massimo Mangialavori die ‚vertikalen Beziehungen’ zwischen Vertretern des Tierreichs und Substanzen anderer Reiche diskutiert.

Vorträge

13:00 – 13:45 Annette Sneevliet, MD: “Ein geführter Spaziergang durch den Zoo: “Wie man Tiere entdeckt

Annette Sneevliet hat die Methoden der drei Hauptreferenten untersucht und hat die Art und Weise, wie sie die Fallaufnahme und -analyse durchführen, kombiniert. In ihrem Praxisalltag überlässt sie dem einzelnen Patienten die Führung, wenn es darum geht, die beste Vorgehensweise zu finden. Um diesen Prozess zu veranschaulichen, hat sie einige Fallbeispiele, in denen tierische Arzneimittel zur Anwendung kommen, vorgestellt.

13:45 – 14:30 Anne Schadde, HP: “Empfindung im Tierreich

Jeder Patient hat seine individuelle Art der Reaktion auf das Leben, auf das, was ihm geschieht, auf die Umwelt und auf alles, was damit zusammenhängt. Wie drückt sich nun die Empfindung eines Patienten aus, der ein Mittel aus dem Tierreich braucht? Welche Gesten, Ausdrücke, Lebenssituationen geben Hinweise auf das passende Heilmittel? Anne Schadde hat Auszüge aus Patienten-Videos gezeigt, wo die Empfindungen und Gestik eine wichtige Rolle für die Auswahl des Mittels darstellen. Sankarans veränderte Anamnese-Technik, sein Verständnis des Pflanzen-, Tier- und Mineralreichs sowie Mangialavoris und Scholtens Ideen haben Anne Schaddes Arbeit in den letzten 20 Jahren beeinflusst.

Den Ausklang der Konferenz bildete ein Resumee von Jeremy Sherr gefolgt von einem Ausklang, bei dem Sherr, Sankaran, Mangialavori und Scholten zusammen auf der Bühne waren.

Jeremy Sherr :

Was ich bei diesem Kongress gelernt habe, ist, wie sehr ich all meine Freunde hier liebe. Es ist schön, hier unter Freunden zu sein. Massimo habe ich erst gestern persönlich kennengelernt, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es das erste Mal war, mir ist, als hätte ich ihn seit ewig gekannt. Das andere, was ich gelernt habe, ist, dass es so viel gibt, was ich noch nicht weiß und was ich noch lernen muss und ich werde mir große Mühe geben.

Auf dieser Reise haben die Lehrer nicht immer die gleichen Ansichten, haben nicht immer die gleichen Methoden, aber wir alle haben ja die gleiche Absicht, wir lieben ja die Homöopathie, wir wollen die Menschen, die Menschheit heilen. Und das Ähnlichkeitsgesetz ist auch ein Gesetz für den Respekt der Individualität. Das ist das Schöne daran. Wir bilden alle eine Einheit.

Eine Synthese von allem hier herzustellen, ist für mich eigentlich unmöglich, es ist viel zu früh. Es wird eine lange Zeit brauchen. Wir sind ja erst am Anfang einer Reise, mit vielen neuen Methoden, neuen Ideen und eine Zusammenfassung zu erstellen ist eigentlich die große Kunst. Die Homöopathie arbeitete immer auf eine Synthese hin, um das große Bild zu sehen. Und das große Bild zusammenzubringen wird viel Arbeit benötigen, viele Stunden in der Praxis, viel Zeit, viele Gedanken. Ich denke, die Synthese gelingt in der klinischen Erfahrung. Wir brauchen auch noch mehr Konferenzen wie diese.
Dies war eine Feier von 20 Jahren LINKS und ich freue mich, dass ich dieses Magazin begleitet und Artikel dafür geschrieben habe. Es war eine große Erfolgsgeschichte.

Das war jetzt der 20. Geburtstag und ich habe mir überlegt, was wohl von nun an passieren wird, ab dem 21. Geburtstag. Wenn man 21 ist, ist man ja volljährig und ich habe mir überlegt, worin besteht diese Volljährigkeit und Reife? Sie muss gesund sein. Dafür braucht es eine gesunde Grundlage einer gesunden Kindheit, die in sich abgerundet ist und zu einer abgerundeten, integrierten Persönlichkeit führt, zusammen mit der Verantwortung, die aus der Volljährigkeit entsteht und eine dynamische Vorwärtsentwicklung ermöglicht.

Ich habe mir all diese Facetten des Fortschritts der Homöopathie angeschaut, darüber nachgedacht, weil diese Konferenz optimal zusammenfassen will, was eigentlich die Grundlage ist. Es geht ja bei all diesen Vorträgen darum, DAS Mittel zu finden und WIE wir das Mittel auf die beste Art und Weise finden. Das ist eine Facette der Homöopathie, aber nicht die Einzige. Da gibt es mehr, was zur Ganzheit der Homöopathie gehört, nicht nur das Mittel. Wir haben hier Live-Fälle gesehen, aber es gibt ja nicht nur das einzig wahre Simillimum.

Auf den nächsten Konferenzen sehen wir vielleicht, was dann mit der Homöopathie passiert. Wir haben über neue Methoden gesprochen, was Rajan im Spaß die neoklassische Homöopathie nennt. Das ist an und für sich ein guter Name, eine wichtige Facette – wenn wir uns nicht entwickeln, stagnieren wir. Es gibt wunderbare neue Methoden, wir haben auf dieser Konferenz viel darüber gehört. Neue Paradigmen kommen auf. Wir müssen die Dinge weiterentwickeln. Auf der anderen Seite müssen wir die Thesen und Theorien auch bestätigen und als Erwachsene das hinter uns lassen, was nicht funktioniert hat und das verbessern, was funktioniert, sodass wir zu einer Synthese kommen. Ich sage immer ganz gerne, in der Homöopathie sollten wir unseren Kopf in den Wolken haben, aber unsere Füße müssen auf dem Boden bleiben. Und hoffentlich werden die beiden einmal zusammenfinden.

Da gibt es die alten, die klassischen Methoden. Viele Homöopathen entdecken einige der alten Methoden wieder. Viele finden wieder zurück. Wir haben ja 200 Jahre Homöopathie auf dem Buckel. Und an dieser Wurzel müssen wir ebenfalls arbeiten. Es gab während dieser 200 Jahre ja erstaunliche Heilungen. Um einen starken Baum zum wachsen zu bringen, brauchen wir auch starke Wurzeln.

Heute früh habe ich zusammen mit Rajan einen Spaziergang gemacht und er erzählte mir von einem Homöopathen in Indien der Krebs heilt. Und es ist ganz erstaunlich, wie er das macht und wir haben uns gegenseitig zugestanden, wie schwierig das ist. Und der hat überhaupt keine Methodologie, er hat einfach ein paar Formeln und weiß, wie er es macht und er heilt diese schwierigen Fälle mit den Metastasen, wo wir ein großes Problem damit haben. Und es ist für ihn gar kein Problem. Es ist eine andere Methodologie.

All das muss auf einem starken Fundament gründen und ein Zitat aus Rajans Buch besagt, dass Studenten der Homöopathie von bestimmten homöopathischen Praktiken angezogen werden, die von charismatischen Lehrern gelehrt werden. Früher habe ich gedacht, dass die Studenten die gleichen Hintergründe der Homöopathie lernen. Dass sie es systematisch gelernt haben, so wie ich von meinem Vater. Aber es ist nicht so in den vielen Schulen in den vielen Ländern. Sie nutzen Abkürzungen vergangener Meister. Und oft ist das Wissen über diese alten Meister zu gering, da fehlen einfach die Grundlagen. Und wenn man nicht einen festen Unterbau hat, dann denkt man zu sehr in andere Richtungen, lässt sich zu sehr hin und her treiben. Ich glaube das ist wichtig zu berücksichtigen.

Wenn man einen Hammer hat, dann sieht alles aus wie ein Nagel.

Ich möchte ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Es geht um eine Synagoge, in der es immer Streit gab. Die eine Hälfte der Leute sagte, man müsse beim Beten immer aufstehen, die andere Hälfte sagt, man müsse sitzen bleiben. Und so wurde immer gestritten und die Synagoge geschlossen. Sie beschlossen nun, einen alten Rabbi um Rat zu fragen. Sie gingen zu dem Krankenhaus, in dem der alte Rabbi lag, der war schon halb tot und die Delegation fragte ihn: “„Rabbi, Rabbi, sag uns bitte, wie hat man immer traditionell gebetet? Ist man gestanden?“ Und der Rabbi antwortete: “„Nein, nein. Das war nicht die Tradition.“ Und die Einen sagten: “„Ja! Ja!“ Und die anderen sagten: “„Rabbi, sag es Ihnen, sag es, dass wir beim Beten gesessen sind.“ Und der Rabbi antwortete: “„Nein, nein. Das war nicht die Tradition.“ Dann sagten sie: “„Ok, Rabbi, Du musst dich entscheiden! Wir streiten uns in einem fort. Wir bringen uns noch gegenseitig um!!“ Darauf der Rabbi: ” „Ja, ja. Das war die Tradition.“

Ich glaube zwischen diesen Methoden können wir irgendwo eine konstruktive Spannung finden. Eine gewisse Spannung ist gut. Wir können darin wachsen wie in einer Beziehung. Auf der einen Seite sagt man, dass man die Homöopathie verwissenschaftlichen will und auf der anderen Seite geht man weit weg von unseren Grundlagen. Auch in der Homöopathie haben wir die Alten, die wir fragen können, die das Wissen haben und uns vieles der Wurzeln und Fundamente an uns weitergeben können. Wir müssen daran denken, dass wir auch sehr bald selbst Großväter sein werden.

Ich denke, es ist wichtig, dass wir gute Schulen haben, die uns gute Grundlagen vermitteln über die Philosophie, die Materia medica, uns in Fällen unterrichten, die uns Supervisionen in der höchsten Qualität anbieten, wo wir alles über die Fallanalyse lernen, das Fallmanagement, die zweite Verschreibung, Krankheiten, Naturheilverfahren, usw.

Dafür brauchen wir gut ausgebildete Lehrer. Und dafür brauchen wir vor allen Dingen Universitäten, die Ärzte in der Homöopathie sehr gut ausbilden.

Eine weitere Facette ist die Popularität. Das ist natürlich auch sehr wichtig. Und ich möchte hier etwas aus der WHO zitieren, dass die Homöopathie die zweit häufigste Medizin nach der Schulmedizin ist. Und sie empfehlen, die Homöopathie in die Schulmedizin zu integrieren.

Ich würde sagen, was wir jetzt für den 21. Geburtstag machen müssen ist, dass die Homöopathie die Nummer 1 wird in der Medizin und dann können wir einen Teil der Schulmedizin auch integrieren.

Und dann sieht man Bewegung in der Homöopathie. Man sieht auch Berühmtheiten, die die Homöopathie mögen, wie David Beckham, Bill Clinton, Catherine Zeta-Jones, Paul McCartney, die Königliche Familie, Boris Becker, Jennifer Aniston, aber nicht George Bush… Und diese Leute sind wichtig, weil sie die Homöopathie propagieren und das brauchen wir ja auch. Das wollen wir.

Und damit möchte ich die Politik in der Homöopathie ansprechen. Wir haben ja Leute, die Tag und Nacht dafür arbeiten, dass die Homöopathie Fortschritte macht, dass wir überleben, dass wir unseren rechtmäßigen Platz einnehmen können. Die ECH, die ECCH, die ECHAMP – die E-Typen. Die machen alle eine hervorragende Arbeit und wir hatten kurz vor der Konferenz ein großes Treffen, und auch wenn das gar nicht so gesehen wird, sie arbeiten sehr viel.

Ich möchte die Forschung ansprechen. Ich persönlich denke, wie andere auch, dass sie wichtig ist für die Fortschritte in der Homöopathie. Es gibt Hunderte von homöopathischen Studien während der letzten zwanzig Jahre, es gibt immer mehr und sie bringen uns weiter. Vor dieser Forschung war es ein allopathisches Paradigma, da gab es diese Doppelblindstudien, aber jetzt gibt es neue Forscher, die anfangen, nach dem homöopathischen Denken zu arbeiten. Sie schauen sich das Gedächtnis des Wassers an, die Methodologie.

Innerhalb des homöopathischen Paradigmas, da gibt es eine Untersuchung von Harald Walach und mir und da geht es um Folgendes: “Da nimmt man zwanzig homöopathische Mittel und man sucht eines nach einem Zufallsverfahren aus und führt damit eine Arzneimittelprüfung durch. Das Mittel war Ozon. Und wir wussten das aber nicht. Wir haben das Mittel einer Gruppe von Homöopathen verabreicht und wir haben sie gebeten, nach der Materia medica herauszufinden, was für ein Mittel das war. Und sie haben über die signifikante Probabilität hinaus richtig geschätzt, welches Mittel das war. Es gibt ja über zweitausend Mittel. Und wenn das reproduziert wird, dann zeigt das, dass die Arzneimittelprüfung funktioniert, dass die Homöopathie funktioniert. Das war nur ein Pilotversuch. Aber es gibt einem eine Vorstellung dessen, was wir mit der Forschung erreichen können. Insbesondere in den letzten zwei, drei Jahren hat sich viel getan. Da gab es ja auch systematische Angriffe auf die Homöopathie, gerade in England.

In Deutschland haben zwei Forscher festgestellt, dass die Homöopathie Infektionskrankheiten um 50% reduzieren kann …

Ich habe das Gefühl, wir müssen an dieser Stelle mit dieser Forschung weiter machen, wenn wir die Position der Homöopathie wirklich festigen wollen.

Dann noch ein weiteres Thema: “Die Forschung, die wir betreiben, sollte uns auch in die Dritte Welt bringen. In Europa ist die Homöopathie inzwischen gut integriert. Wir haben Kliniken, 42% der Ärzte überweisen an Homöopathen, aber in der Dritten Welt kennt man die Homöopathie eigentlich nicht und gerade vor dem Hintergrund von AIDS und anderen Krankheiten müssen wir ja auch dort hin. Viele bemühen sich ja schon in dieser Richtung, aber noch mehr wäre noch besser. Es gibt Kliniken in Ägypten, Nepal, Botswana, Ghana und Peter Chapell arbeitet in Afrika und viele Andere sind jetzt auch unterwegs. Ich persönlich arbeite mit einem Homöopathen in Tansania zusammen und wir behandeln 25 000 Patienten im Jahr und haben 100% Erfolg bei der Malaria und Malaria ist immer noch der größte Killer weltweit. Das ist fantastisch im Vergleich zu den neuen Arzneimitteln, die sehr destruktiv sind. Die WHO hat die Homöopathie gerade für ländliche Gebiete für geeignet erklärt und daher müssen wir die Homöopathie gerade in den ländlichen Gebieten der Welt verbreiten und eben in der einfachsten Form. Außerdem müssen uns Epidemien am Herzen liegen. Die müssen wir noch besser erforschen. André Saine schreibt in seinem neuen Buch über die Geschichte der Homöopathie, das jetzt herauskommen soll, über die Choleraepidemie. Die Homöopathie hatte eine Mortalität von 6% gegenüber 70% nach normaler Arzneimittelgabe. Und angesichts der ganzen Naturkatastrophen, die heute passieren, Tsunamis, Erdbeben, Catherina in New Orleans und so weiter. Da kommen noch viele Epidemien auf uns zu, Epidemien verschwinden ja nicht einfach. Die Tuberkulose kommt auch wieder und Malaria, Ebola, schwere Grippeepidemien, das kommt alles wieder und wir müssen uns darauf vorbereiten, denn da kann die Homöopathie zeigen, was wir können. Die Philosophie über die Epidemien, das ist es, was wir verbreiten müssen.

Wenn wir sie erreichen wollen, brauchen wir eine Philosophie. Das ist für mich die Grundlage, denn wir können alles Mögliche an Materia medica haben, wir können herumlaufen wie ein Huhn ohne Kopf, ohne zu wissen, was wir dann machen. Ohne Philosophie sind wir wie Hühner ohne Kopf. Wir brauchen auch neue Prüfungen. Www.provings.com, da sind 700 Prüfungen aus den letzten 20 Jahren aufgeführt, es gibt sicher noch mehr. Das große Problem bei den Prüfungen ist, dass viele Leute prüfen, aber nur wenige publizieren oder herausgeben. Ich bekomme manchmal Prüfungen und man sagt mir, dass jemand anderes noch mehr hat. Die Leute haben das irgendwo auf ihrer Festplatte, wissen aber nicht, wie man es herausgibt. Es dauert ca. zwei Jahre um es herauszugeben, und die Publizierung ist noch ein weiteres Problem nach dem Editieren. Qualitativ hochwertige Prüfungs- und Veröffentlichungsmethoden müssen noch gefunden werden.

Die Repertorien werden immer umfangreicher. Kents Repertorium: “90 000 Rubriken. 10 000, glaub ich, hatten Fehler drin. Das haben Leute überprüft und herausgefunden. Die neuen Repertorien haben 500 000 Rubriken und da kommt immer noch mehr dazu. Natürlich schleichen sich Fehler ein und das Problem bei den Repertorien ist: “Es ist immer leicht, etwas hinzuzufügen, aber es ist schwierig, die Fehler wieder herauszubekommen, das Ganze zu säubern. Und ich kann es ihnen sagen, ich bringe ja Prüfungen in die Repertorien hinein, wie leicht es ist, Fehler zu machen. Wir müssen aufpassen: “Zu viele Rubriken, zu viele Duplikate sind ein Risiko, zu viele kleine Symptome gibt es, die einfach nicht logisch und unstimmig sind.

Publikationen, Veröffentlichungen. Auch da geschieht vieles. Es gibt jeden Tag neue Bücher auf dem Markt. Ich habe mit einem Buchladen gesprochen: “1988 hatten sie 200 Titel, jetzt haben sie 1700 Titel. Das ist natürlich sehr schön und über die neuen Internetartikel und -datenbanken kommt immer Neues dazu. Aber wir sollten beachten, dass Hahnemann, als er über chronische Krankheiten schrieb, 12, 14 Jahre gewartet hat, bis er es niederschrieb, weil er sich nicht sicher war, ob die Daten wirklich gut waren. Er wollte, dass es wirklich solide Informationen sind. Daraus sollten wir lernen, daran sollten wir uns halten. Ein weiteres Problem mit den Publikationen: “Wir brauchen die Zeit, um das Ganze zu lesen.

Computer sind natürlich wichtig in der Homöopathie, insbesondere deshalb, weil so viele Informationen zur Verfügung stehen. Anders ginge das gar nicht. 3000 Heilmittel kann ich mir auf keinen Fall merken. Und diese Computerfirmen leisten großartige Arbeit. Sie schreiben ständig neue Programme, haben laufend neue Ideen und dafür sind wir ihnen gebührend dankbar.

Finanzen, das liebe Geld. Es gibt zwei verschiedene Arten von Finanzen. Erst einmal auf persönlicher Ebene. In manchen Ländern ist es für Homöopathen schwierig, überhaupt Geld zu verdienen. Es gibt nicht genügend Patienten oder es ist schwierig, überhaupt anzufangen. Es dauert ja lange, bis man seine Praxis aufbauen kann, vielleicht zwei Jahre, bis es so richtig läuft. Wenn man Akupunktur macht, sieht man die Leute vielleicht alle zwei Wochen, wir sehen sie nur alle sechs Wochen. Von daher brauchen wir schon mal dreimal so viele Patienten. Und dann heilt man und sie kommen nicht mehr zurück. Ja! Und um dem gegenzusteuern, wäre es natürlich schön, wenn die Homöopathie beliebter wäre, das würde helfen. Es wäre aber auch gut, wenn wir in das normale Gesundheitswesen integriert wären, wenn wir mit den großen Firmen zusammenarbeiten könnten, oder mit den Krankenkassen. Wir brauchen Geld für die Forschung und die Epidemien in der Dritten Welt.

Dann zum Schluss, die Helfer. Wir brauchen Helfer in der Homöopathie. Historiker, Wissenschaftler. Computergurus. Bankiers, Filmemacher. Journalisten, Politiker. Alle diese Leute können uns helfen und uns unter die Arme greifen, um die Daten zusammenzutragen, um die Arbeiten auch anderen Leuten zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen mehr solcher Helfer.

Was ich mit diesem Bild darzustellen versuche, ist, dass diese Facetten die Homöopathie ausmachen und es gibt wahrscheinlich noch mehr Faktoren, die ich vergessen habe. Aber wenn wir das in eine große Totalität bringen wollen, in ein großes Gesamtbild, das sich nach vorne bewegt, was brauchen wir dann? Wir müssen einfach tun, was wir tun können.

Wir müssen aus all dem eine große Bewegung machen. Denn wenn WIR nichts bewegen, wer dann? Ich denke wir können es und wir werden es auch schaffen. Denn wir bewegen uns ja jetzt schon voran. Und zwar auf eine sehr schöne Art und Weise. Also los geht’s! Herzlichen Dank.

Soweit Jeremy Sherr mit seiner Zusammenfassung.

Zuallerletzt gab es noch einen richtigen Knaller für die Fans leibhafter Großhomöopathen: “Gleichzeitig auf der Bühne, schön in einer Reihe sitzend, verabschiedeten sich Jeremy Sherr, Massimo Mangialavori, Jan Scholten und Rajan Sankaran, das ‘Expertengremium’, von den Kongressteilnehmern. Sie gaben ihre Schlussbemerkungen ab und beantworteten noch ein paar Fragen der Kongressteilnehmer.

Hier das Wichtigste: ”
Eine Frage an Sankaran lautete: “„Ist Kaffee ein Antidot in der Homöopathie?“
Sankaran: “„Ich bin echt froh, dass jemand DIESE Frage gestellt hat. Es gibt da eine Geschichte dahinter. Mein Vater hatte eine Tante. Und diese Tante hat immer viel Kaffee getrunken. Und dann ist sie krank geworden und sie fragte meinen Vater: ” „Gib mir ein Heilmittel.“ Und er antwortete: “„Nee, Du musst vorher mit dem Kaffee aufhören.“ Darauf sie: “„Dann nehme ich lieber keine Medizin, ich will lieber meinen Kaffee.“ Ein paar Monate sagte sie: “„Ich leide jetzt langsam wirklich. Und ich würde jetzt sogar den Kaffee aufgeben.“ Und er gab ihr dann das Heilmittel und drei Monate später ging es ihr dann auch wieder gut und er sagte: “„Ich glaube, jetzt kannst Du wieder Kaffee trinken.“ Und sie sagte: “„Mein Sohn, ich glaube Du kennst die Macht Deines Heilmittels nicht. Denn ich habe den Kaffee natürlich immer weiter getrunken.“

Er hat also dann die Studie durchgeführt, die im British Homoeopathic Journal veröffentlicht wurde, wie sich Kaffee und Gewürze auf die Homöopathie auswirken und da hatte er 500 Patienten, denen er gesagt hatte, sie sollten keinen Kaffee trinken. Die anderen 500 durften trinken, was sie wollten. Das Schlussergebnis war dasselbe. Der Kaffee hatte das Ergebnis also nicht beeinflusst.“
Van der Zee: “„Also Massimo, da können Sie vielleicht auch etwas dazu sagen. Ich kann mir keinen Italiener vorstellen, der nicht auch Kaffee trinkt.“

Mangialavori: “„Muss ich das wirklich ernsthaft beantworten? Nein. Ich versuche es einmal. Der italienische Kaffee ist etwas ganz anderes als das, was man sonst überall trinkt. Das ist eine technische Frage und nicht nur eine Frage des Geschmacks. Also wir nehmen eine andere Mischung, also Arabica mit ganz wenig Kaffee in der Tasse. Der Kaffee wird dann mit hohem Druck zubereitet und das ergibt dann einen völlig anderen Kaffee als bei den Amis. Wenn ich nach Amerika reise, höre ich dort immer wieder, der italienische Kaffee macht einen richtig wach, aber wir nehmen eigentlich nur eine ganz kleine Menge Kaffee. Es kommt also darauf an, wie man den Kaffee zubereitet und in Italien ist der Kaffee ein Vergnügen. Und wenn jemand etwas aus Vergnügen machen kann, dann ist das ein gutes Zeichen, denn dann ist man nämlich ziemlich gesund.“

Van der Zee: “„Eine Frage an sie alle Drei: “Gibt es etwas, was sie zu dem sagen möchten, was Jeremy vorhin vorgetragen hat? Wäre da etwas, was sie dem hinzuzufügen hätten? Und was haben sie gelernt? Was haben sie aus diesen drei Tagen mitgenommen? Und wie sehen sie die Zukunft?“

Scholten: ” „Ich habe dem nicht viel hinzuzufügen. Mit das Wichtigste ist, dass man Freunde trifft und dass man sich amüsiert. Und dann hatte ich wieder einmal die Gelegenheit zu tanzen. Tagsüber muss man natürlich wieder anderen Leuten zuhören, aber abends kann man ja tanzen gehen. Und bei dieser Konferenz hatten wir ja Gott sei Dank zwei Nächte, in denen wir tanzen konnten. Das war also schon eine tolle Konferenz!“

Van der Zee: “„Also das kann’s nicht gewesen sein! Also schon etwas Ernsthaftes.“

Scholten: ” „Was ich aber festgestellt habe – also ich habe die verschiedenen Ansätze jetzt gehört – Rajan, Massimo im Vergleich zu mir, also für mich gibt es da keinen so großen Unterschied. Ich sehe es als das gleiche Bemühen, nach der Essenz unserer Heilmittel zu suchen und dafür ein Verständnis aufzubauen. Man kann dies unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten, der Blickwinkel mag anders sein, aber im Grunde genommen machen wir alle das Gleiche. Wir drei sehen die Klassifizierung als wichtigen Teil dieser Bemühung. Rajan befasst sich mehr mit der Empfindung, ich befasse mich mehr mit dem Leben, Sinn und Zweck. Ich nehme aber eben auch die Wahrnehmung, die Empfindung und verwende auch das, was Massimo macht. Ich sehe da keinen großen Unterschied. Es geht um dasselbe. Und gerade das habe ich hier auf der Konferenz festgestellt.
Es ist eine wunderbare Reise, die wir da unternehmen, nämlich die Reise zur Entdeckung der Welt.

Van der Zee: “Das war immer so eine Eigenschaft, die mich bei Jan so beeindruckt hat: “Ich sehe immer, wie offen sie sind. Sie saugen jede Information quasi in sich auf. Ihre erste Reaktion ist immer sich zu öffnen, es hereinzulassen, um dann zu schauen, wo es hinpasst. Und das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb sie so erfolgreich sind, wenn sie dieses große Universum der Heilmittel untersuchen und erforschen.

Mangialavori: ” „Was mir am meisten gefallen hat, ist etwas, was ich schon vorhin gesagt habe. Ich denke ich bin jemand, der ist für die Bereicherung durch Vielfalt. Wenn die verschiedenen Ansätze auf einem gesunden Fundament ruhen, wenn eine interessante Philosophie vorhanden ist und wenn man gute klinische Erfahrungen hat, dann ist das immer eine Bereicherung. Ich denke, es ist auch offensichtlich, dass es in jeder ernsthaften Wissenschaft verschiedene Perspektiven gibt. Das muss einfach so sein. Und ich glaube, die Aufgabe von Leuten, die spezifischere Ideen haben, oder eigenständige Modelle verfolgen, ist, dass sie diese Modelle integrieren und dass man selbst sondiert, was man selber macht, und dass man das Andere einbetten muss. Es ist viel leichter für die Anwesenden, diese Integration selber durchzuführen, wie wir bei den Präsentationen von anderen vorher schon gehört haben.

Wenn sie über den Tellerrand der Homöopathie in andere Wissenschaften hinaus blicken, sich für Psychoanalyse interessieren, oder dafür, was in der Psychologie passiert, da sieht man, dass die etwas Ähnliches gemacht haben wie wir: “Die haben mit einem unvoreingenommenen Bewusstsein begonnen, mit einem großen Denker wie Freund, haben sich darüber gestritten, das tun sie immer noch, sie haben neue Richtungen entwickelt und sie wissen, dass es eine Kohärenz geben muss. Es gibt verschiedene Ansätze, aber sie unterstreichen, was beim Einzelnen spezifisch ist und daran ist nichts Falsches. Es ist wissenschaftlich akzeptiert, dass diese Aspekte etwas Besonderes darstellen.

Was Jeremy sagt, finde ich auch sehr gut. Vor allem möchte ich unterstreichen, was er darüber sagte, was in der Computerindustrie geschieht: “Denn ohne diese Suche per Computer wäre unsere Arbeit schon sehr, sehr schwierig. Also ich unterstütze den Gedanken, dass wir diesen Computerfachleuten danken sollten.
Und ich denke, was ebenfalls sehr wichtig ist, ist die Idee der Helfer. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir offener sind, nicht nur innerhalb der Homöopathie, sondern auch nach außen. Wenn wir in der Medizin Erfahrungen nicht austauschen können, wenn wir nicht mit anderen Wissenschaftlern sprechen können, wenn wir nicht integrieren können, was aus anderen Information- oder Wissensquellen kommt, dann wird unsere Zukunft nicht so rosig aussehen.

Wir haben hier eine gute Stimmung während der Konferenz. Aber die Konferenz geht jetzt zu Ende. Und auf der ganzen Welt gibt es viele neue Kollegen in der Homöopathie, bei vielen geht es mit der Praxis bergab, da fragen wir uns, weshalb sich so viele Patienten nicht für die Homöopathie, sondern für die Schulmedizin interessieren. Das ist schon ein wichtiger Punkt. Wie können wir unser Gedankensystem exportieren? Was mich krankmacht ist, wenn ich von etwas lese oder wenn ich zu einer Konferenz gehe, dann denke ich immer, das Wichtigste ist zu diskutieren, ob ein Mittel funktioniert oder nicht. Das ist mir völlig wichtig. Ehrlich! Das ist aber nicht meine Hauptsorge. Bei der Homöopathie geht es nicht nur um die Verschreibung einer Arznei, es geht darum, wie wir über den Verlauf, den Fall nachdenken, wie wir die Krankheit analysieren, wie wir mit dem Patienten sprechen. Und darin, in diesem Prozess, in diesem therapeutischen Feld liegt die Grundlage der arzneilichen Welt, seit der Mensch existiert. Wenn wir uns nur auf das Heilmittel konzentrieren, dann ist das ein ganz enger Ansatz, ein engstirniger Ansatz.
Glauben die Homöopathen an das, was sie tun? Wir können natürlich dran glauben, dass die Mittel selber funktionieren, dass sie von allein funktionieren, aber wir sollten eine Offenheit haben. Wir sollten die verschiedenen Sichtweisen integrieren, auch Sichtweisen von außen. Für mich ist es heutzutage so, unglücklicherweise ist es in vielen Fällen so, dass es einfacher ist, mit Ärzten, die keine Homöopathen sind, darüber zu sprechen, was ich mache, als mit Homöopathen. Darüber bin ich sehr traurig.

Sankaran: ” „Ich denke, Jeremy, Jan, und Massimo haben schon das meiste gesagt und ich stimme mit allem überein. Ich möchte noch ein paar Erfahrungen mit ihnen teilen. Zum einen, was sie gesagt haben, die Erfahrung Freunde zu treffen, die man über zehn, fünfzehn Jahre kennengelernt hat, sich mal wieder zu sehen, Freunde aus der Vergangenheit zu treffen – man spürt die Verbindung und es ist, als wäre man in einer großen Familie und das war das, was mir im Grunde genommen das Herz geöffnet hat. Und das nehme ich mit.

Interessant und nützlich war für mich auch, die anderen Redner zu hören und sie zu sehen, wie sie an der gleichen Wahrheit arbeiten und diese aus einer anderen Sicht betrachten. Und wie Jan schon sagte, wir alle kommen ja letztlich zur selben Entwicklung, aber wir kommen aus verschiedenen Blickwinkeln und es war schön zu sehen, bei Jeremy, und es war für mich das erste Mal, Massimo zu hören und zu sehen und zu erfahren, aus welcher Sichtweise er das Studium der Homöopathie angeht. Es war sehr nützlich, das zu sehen und ich nehme das aus dieser Konferenz auch mit.

Was die Zukunft in der Homöopathie angeht, habe ich noch ein paar Dinge, die ich sagen möchte. Zum einen erinnere ich mich an eine interessante Erfahrung. Ich glaube es war vor zwölf, fünfzehn Jahren, Deborah Collins, sie ist jetzt nicht hier sondern in Neuseeland, sie war auch sehr erfahren, sie ist eine Lehrerin, sie kam in meine Praxis in Mumbai und wir waren zwei Wochen zusammen und sie saß bei den Patientengesprächen da, es war sehr schön und wir hatten versucht, Erfahrungen auszutauschen und wir haben festgestellt, dass wir nicht auf das gleiche Mittel kamen. Dies war nur in einem Fall in zwei Wochen so und es war wirklich deprimierend. Denn als ich ihr erklärte, was ich geben würde, war sie deprimiert, und als sie mir sagte, was sie geben würde, war ich deprimiert. Und nach zwei Wochen hatten wir einen Patienten, das war ein Homöopath, und der erzählte seine Geschichte und das war wirklich wild. Das war ein wunderbarer Fall für dieses Mittel und da konnten wir einfach keine unterschiedliche Meinung haben. Und ich schaute Deborah an und ich sagte: ” „Deborah, das ist der letzte Fall, den wir zusammen haben.“ Und sie sagte: “„Ja, wir haben das gleiche Mittel.“ Wir wollten das Mittel nicht vor dem Homöopathen nennen. Aber ich sah, wie ihre Augen glänzten und endlich haben wir es mal geschafft, auf das gleiche Mittel zu kommen. Aber ich hatte so meine Zweifel. Sprechen wir über das gleiche Mittel? Und um das zu bestätigen, sagte ich: “„Deborah, der dritte Buchstabe ist ein ‘a’.“ – „Jaaaa! Genau!!“ Und der Patient geht raus ich sagte: ““Deborah, klasse, wir haben es nach zwei Wochen geschafft. Was für ein toller Fall von Anacardium.“ Sie sagte: “„Ich meinte, wir sprechen über Platinum!“ Wir sind dann gemeinsam rausgegangen und der Homöopath kam hinter uns her und sagt: “„Sie haben mir sicher Staphisagria verschrieben!“ Ja, so sah das aus, vor fünfzehn Jahren. Und der Grund dafür war, wir haben einfach im Sinne von Symptomen gedacht. Und wenn man drei Symptome nennt, dann kommt man auf Staphisagria, mit anderen drei Symptomen kommt auf Platinum und wir konnten das so nicht standardisieren. Und wir mussten mehr im Sinne von Systemen denken. Und so sind wir dann durch Jan Scholten zum Periodischen System gekommen oder der Eingruppierung nach Massimo oder zu meiner Idee nach den Königreichen.

Und wir haben uns entschlossen, Dinge zusammenzugruppieren, und da stehen wir im Moment. Jetzt die wichtige Frage, die immer wieder gestellt wird. Ich glaube, man muss das jetzt auch beantworten. Die Leute fragen mich, sollten wir in den Schulen die neuen Methoden von Anfang an lehren, oder sollten wir mit der alten Methode anfangen? Wie Jeremy schon etwas zitiert und beschrieben hat. Ich denke, wir müssen einfach unsere Grundlagen kennen, im Repertorium, in der Philosophie, in der Materia medica und in den Arzneimittelprüfungen, das Fundament dort. Die Verwurzelung muss sehr stark sein. Das ganze Wissen ist ja eine Abstraktion dieser Grundlagen, dieser soliden Information. Die Frage ist, sollten wir das zuerst drei Jahre lang lehren und ihnen dann sagen, ok, es gibt da jemanden, der heißt Jan Scholten, oder sollten wir das im ersten Jahr schon unterrichten. Ich denke, dass beides parallel zueinander unterrichtet werden sollte. Man sollte beides lehren, die Grundlagen und diese systemischen Ideen, denn sie ergänzen sich gegenseitig. Wenn sich jemand etwas über das Mittel Tarentula beibringt und sich sagt, Tarentula – tanzen und Musik, verstecken und Impulsivität und so weiter, dann sollte man ihnen auch sagen, dass einige dieser Qualitäten einfach zu den Spinnen gehören. Tiere, die sich gegenseitig angreifen – da spricht man über Spinnen und Tarentula parallel. Und beides ergänzt sich dann notgedrungenerweise und das führt dann zu einem Interesse beim Studenten und man bekommt dann ein ganzheitlicheres Bild. Denn man sollte ein Mittel ja nicht nur nach einer Masse von Symptomen studieren, denn wenn man das tut, wird es sehr schwierig. Man muss sich das alles merken. Das ist ja kein Konzept. Das ist mehr so eine Art Gedächtnisleistung. Als Hahnemann seine Materia medica pura geschrieben hat, dabei ging es um Symptome. Und das endete dann mit weiteren Symptomen und jemand schrieb, die Materia medica begann mit Schwindel und endet in Konfusion.

Ich denke, dass nicht nur ein Teil unterrichtet werden sollte, sondern auch auf paralleler Ebene sollten alle gegenwärtigen Methoden in den verschiedenen homöopathischen Schulen unterrichtet werden. Denn sie ergänzen sich gegenseitig. Und das habe ich auch hier auf der Konferenz wieder festgestellt: “Ich denke, das war das, was diese Konferenz wirklich für mich gebracht hat, wenn eine Methode nicht passt, dann hat man immer noch die Option, einen anderen Weg zu gehen. Und die verschiedenen Wege weiten unseren Horizont. Man sollte keinen Pfad wählen, der einen einengt, sondern man sollte schauen, dass man mehr im Repertorium hat.

Ich glaube, dass es schwierig wäre, die Gesten-Methode in England zu unterrichten. Die Leute sitzen meistens bewegungslos da. Ich fragte einmal, wie machen sie dass? Und man sagte mir, ja wissen sie, es ist schwierig, aber manchmal, für einen kurzen Moment, dann machen sie so eine Bewegung. Aber man muss das wirklich mitbekommen. Aber ich glaube, es wäre genauso schwierig, diese Methode in Italien zu praktizieren. Die Italiener hören nicht auf, ihre Hände zu bewegen. Ich kenne da eine Geschichte, als die Titanic unterging. Zwei Leute überlebten und beide waren Italiener. Und man hat sie gefragt, wie habt ihr das gemacht, vierzehn Tage lang? – Ja, wir haben uns nur unterhalten (und macht dabei schwimmähnliche Bewegungen).

Also wenn man eine Methode nicht anwenden kann, dann sollte man andere Methoden benutzen. Das habe ich zum Beispiel von Jan gehört.

Zur Frage was ist alt, was ist neu: “Wenn wir das auftrennen, dann haben wir ein Problem. Ich denke, das Neue ist eine Entwicklung des Alten und eine Integration, eine Abstraktion. Wenn man mit dem Alten vorwärtsschreitet, können wir nicht stagnieren. Hahnemann hat ja sechs Auflagen zum Organon geschrieben und dann noch eine junge Französin geheiratet. Er war sehr impulsiv. Warum sollten wir uns dann zurückhalten? Also ich meine, beruflich gesehen. Also ich denke, das Neue wird integriert mit dem Alten und das ist wirklich ein ganz wichtiger Aspekt. Und das haben wir bei dieser Konferenz gesehen, dieser Integrationsprozess, der da passiert ist.

Als ich Jan am ersten Tag im Hotel traf, schaute ich ihn an und ich sagte: “„Jan, jedes Mal, wenn ich Dich sehe, siehst Du immer mehr aus wie Hahnemann.“ Und er sagte und ich weiß nicht, ob er es symbolisch meinte: “„Weißt Du, Hahnemann sieht immer mehr aus wie ich.“

Damit war die Konferenz zu Ende.

Die Beiträge, die hier in diesem Artikel wiedergegeben sind, muten mitunter etwas konfus an. Der Grund liegt darin, dass sie eine Mitschrift der Simultanübersetzung vor sich liegen haben. Da die Referenten mitunter sehr schnell gesprochen haben, sind Fehler nicht vermeidbar gewesen. Nehmen sie, liebe Leser, bitte nicht jede Aussage zu ernst bzw. zu wörtlich.

Für alle, die an Mitschnitten der Originalvorträge auf Audio-CD interessiert sind: “Es gibt sie zum Preis von 10,- € von
MEDIEN Service Bruno Degen
Ilgenstr. 18
Postfach 1232
D-75302 Neuenbürg
Email: “[email protected].
Tel.: “0049 7082 93197
Fax: “0049 7082 40466
Ich konnte keine Webseite ausfindig machen. Daher gebe ich den Bestellkatalog wieder. Der Preis pro CD beläuft sich auf 10,- €.

Es gibt leider nicht für alle Redner Mitschnitte, da diese nicht genehmigt wurden.

Bestellnummer Redner und Themen
27200 Celebrating Links: “Eröffnung und Begrüßung
27201 Jan Scholten, MD
Das Konzept der 18 Stadien: “Die 18 Stadien im Mineralreich und in anderen Reichen
27202 Teil 2
27204 Alize Timmerman, ND
Steigerung des Körperbewusstseins als Funktion der Kohlenstoffgruppe
27205 Jeremy Sherr, FSHom
Codes und Rätsel
27207 Patricia LeRoux, MD
Die Anwendung von Säuremitteln in der pädiatrischen Praxis
27208 Andreas Bjørndal, MNHL
Auffinden des Simillimums über die Quantenphysik
27209 George Loukas, MD
Spirelenklassifikation des Periodensystems: “Ein neues Modell für das Verständnis der Essenz der Elemente / Diskussion
27210 Frans Vermeulen
Die Königreiche der Bakterien und Pilze: “Eine Untersuchung von System, Symptomen und Signatur
27211 Irene Schlingensiepen-Brysch, MD
Symptom, Unterbewusstsein und Quelle
27212 Uta Santos-König, MD
Homöopathisches Paradigma und Paradogma auf dem Blueberry Hill
27213 Will Taylor
Umsetzung von Ansätzen in die Praxis in Bezug auf das Pflanzenreich
27214 Nandita Shah, LCEH
Ich habe Angst, dass ihm etwas passiert – Ein Fall von Taxus baccata
27215 Resie Moonen, MD
Die Ordnung der Liliales
27216 Linda Johnston, MD
Identifizierung eines neuen pglanzlichen Arzneimittels: “eine Falldemonstration / Diskussion
27217 Massimo Mangialavori, MD
Tiere: “Die Endsynthese der Evolution
Achtung: “3 CDs für 20,- €
27220 Annette Sneevliet, MD
Ein geführter Spaziergang durch den Zoo: “Wie man die Tiere entdeckt
27221 Ausklang
Jeremy Sherr, FSHom, gemeinsam mit Rajan Sankaran, MD, Massimo Mangialavori, MD, und Jan Scholten, MD

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